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22 April 2018

Melbourne, Australia


„Melbourne got me like“

Völlig übermüdet (ich hatte den Abend noch bis um elf gearbeitet und bin um drei zum Flieger) kam ich am Flughafen in Australien an und fuhr direkt in mein zentral gelegenes AirBnb, eine weitere „flat- sharing experience“ mit fünf anderen girls stand an.

Den Tag wollte ich ruhig angehen, ein bisschen durch die Stadt schlendern, vielleicht noch zur Information und dann fix schlafen. Aber nix da – es war „White Night“: ab sieben Uhr abends wurde die Innenstadt für zwölf Stunden zum Tag gemacht. Opernsänger, Musiker und Dragqueens tanzten auf den Balkonen, Bühnen waren überall aufgebaut und parallel dazu fand auch noch das Chinesische Neujahr statt, das mit seinen vielen Drachenumzügen und farbenfrohen Buden lockte. Die Victoria Library, St. Pauls Cathedral und weitere Sehenswürdigkeiten waren beleuchtet und ich ließ mich mit großen Augen und offenem Mund durch den CBD schieben. Alles war so unfassbar groß, schön und modern!

Ich sollte die folgende Woche hier verbringen und wusste bereits am zweiten Tag, dass eine Woche viel zu kurz waren für solch eine schöne Stadt. Ich nahm an Stadtführungen teil, schlenderte auf dem Maritime Trail entlang des Flusses zum Hafen und machte Rast im Botanischem Garten.

Auf dem Weg zum St. Kilda Beach hielt ich am „Memorial Of Remembrance“, an dem der Opfer des Zweiten Weltkrieges gedacht wurde und holte mir beim Sonnen am Beach den Sonnenbrand meines Lebens weg. (Wer fängt auch gerade in Australien an sich zu bräunen?)

Nachmittags nahm ich beispielsweise am Service in der St. Pauls Cathedral teil und wurde daraufhin sogar zum gemeinsamen Lasagne Abend der Gemeinde eingeladen, bei dem sich alle über die deutschen Teilnehmer freuten und gespannt ihre Erlebnisse austauschten.

Die Abende verbrachte ich meist mit meinen Mitbewohnern. Man läuft sich schon mal über den Weg, wenn das Apartment gerade mal drei Räume hat… War aber witzig zu hören, wie die Taiwaner ihre Reiskocher von zu Hause mitgebracht hatten und wie eine Sydneyerin (…) hier in Melbourne aufgenommen wurde. Generell ist es stets der kulturelle Austausch, der so viel Spaß macht und einem immer wieder zum Schmunzeln (oder Schniefen) bringt.

Melbourne, das im 19. Jahrhundert durch den „Goldrush“ zu einer der wohlhabendsten Städte weltweit aufstieg, sieht man noch immer seinen Reichtum an. Allein der Versammlungsraum des Parlaments ist mit Blattgold ausgelegt und die Innenstadt mit ihren unzähligen Malls sauber wie eh und je. Das Wetter war der Wahnsinn und die Märkte wunderschön. Das Großstadt Flair hat mich total erwischt und ich wollte am liebsten nicht mehr weg. (Selbst ein Aldi war um die Ecke).

Dennoch freute ich mich auf Bangkok: In weniger als drei Tagen sollte ich meine Eltern nach fünf Monaten Abstinenz wieder sehen.





























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