"Absolutely
Positively
Wellington"
Nach den (fast schon zu) ruhigen Tagen in Hastings fuhr ich
nach Wellington, Neuseelands Hauptstadt, gelegen an der Schneise zwischen
North und South Island.
Gleich bei der Ankunft konnte man das Großstadtfeeling spüren, den
Trubel um sich herum und trotzdem war da dieses entspannte Flair vom Hafen
kommend.
Ich wanderte zum Mount Victoria Lookout und den Botanischen
Gärten, schlenderte die Oriental Parade (mit ihren vielen Warften) entlang und
erkundete das Regierungsviertel mit Beehive, dem Bowen House und der
Bibliothek.
Die Museen Te Papa (mit einer temporären Ausstellung zu dem Kriegsgeschehen in Gallipoli, Türkei 1916) und das lokale
Museum waren, wie die meisten neuseeländischen Ausstellungen, kostenlos und (wie
immer) modern und interaktiv gestaltet, sodass man beispielsweise von einem zum
nächsten Raum überdimensionale Statuen der Soldaten passierte oder seine
Gedanken auf Rosenblättern niederschreiben konnte.
Ich hatte mich im Vornherein informiert, was in dem Zeitraum, den
ich in Wellington verbrachte, so los ist und stieß auf ein
"brasilianisches Filmfestival"... Aus reiner Neugier schlug ich also
in der brasilianischen Botschaft auf und so erwartete mich ein klischeehafter
portugiesischer Film (Betrug, Versöhnung, Banditen, Erlösung durch Gottes
Gnade) mit anschließender Runde mit südamerikanischen Häppchen und Wein. Am
zweiten Abend -ja, ich war nochmal da- kam noch Live Musik hinzu und durch die
lokalen Kontakte, die ich knüpfte, bekam ich so einige Insider Tipps, hehe.
-Zum Beispiel den Tipp der Bhakati Lounge: das
war eine Aktion, ai.
Ein Yoga Meditationszentrum, in dem jeder herzlich eingeladen war,
in ein halbstündiges indisches Mantra einzufallen und anschließend an einer
Diskussionsrunde über die positive Wirkung von Yoga teilzunehmen. Es war eine
Erfahrung, ja.
Das beste kam aber am Ende, als freies veganes Essen angeboten
wurde: Hawaii "Burger" mit Tofu Spießen, Potato Wedges und Dessert (Chocolate
Brownie und Kuchen mit veganem Eis).
Hatte man eine Tupperdose dabei (wie ich, zufällig) konnte man
sich diese auch noch füllen.
Also top Tipp nochmal.
Die Cuba Street mit ihren Vintage Shops und Straßenkünstlern, die
Warften am Hafen mit exquisiten Restaurants und Wochenendmärkten und der
Courtney Place an einem Samstagabend- das macht Wellington aus. Dazu die vielen
Strände- die Stadt ist wirklich ein Traum (und im Vergleich dazu ist Auckland
ein Witz…).
Ich hatte Glück, einige Kontakte im Hostel geknüpft zu haben,
sodass ich am Wochenende nicht alleine auf meinem Bett hockte: Courtney Place
ist wirklich eine Erfahrung wert, vor allem, weil die Clubs in der Straße frei
sind. Anders als in Deutschland kann man von Bar zu Bar gehen und schließlich
dort bleiben, wo die Musik am besten ist. So war es auch, dass von einer zur
anderen Minute der Floor von zwei auf dreißig Personen schoss, wenn die Charts
aufgelegt worden.
Die Tage gingen so schnell vorbei und dadurch, dass immer etwas
los war, ein Event zu dem man hätte gehen können, fühlte ich mich auch niemals
einsam oder allein (was schon mal vorkommen kann, wenn man seit zwei Monaten
ohne Melissa unterwegs ist).
Wellington- „Must See“ und Beispiel einer wunderschönen
neuseeländischen Großstadt!