Die letzten Tage in Korea verbrachte ich auf der Insel Jeju, südwestlich
gelegen vom Festland.
Doch vorerst ging es für mich einen Tag nach Gyeongju.
Obgleich das Wetter in Busan von Regen und Sturm geprägt war, kam ich nach
etwa eineinhalb Stunden Busfahrt im dreißig Grad sonnigen Örtchen an und begann
gleich mit meiner Sightseeingtour durch Koreas alte Hauptstadt:
Vorbei an den „Daerungwon Ancient Tombs“ (Grabhügeln der Kaiser) über
blühende Rapsfelder zu der Cheomsoeongdae- Sternwarte und schließlich zur
Wolji- Teichanlage.
Am Nationalmuseum Gyeongjus lernte ich zwei amerikanische Missionare
kennen, die sich seitens der Kirche für einen zwei jährigen Aufenthalt in Korea
verpflichtet hatten und derzeit ihre letzten Wochen an der Schule in Busan
hospitierten.
(Btw: für die zwei galt es: ein Handy, zwei Mal/ halbe Jahr skypen mit
ihrer Familie und nun ja, einen straffen Zeitplan, was die Arbeit an ihrem
Projekt angeht.)
Ich war über die interessante Unterhaltung wirklich froh, verstand mich
sonst doch recht selten jemand... (Das Schulsystem und die
Unterrichtsweise sind -wie eigentlich überall in Ostasien- nur darauf
ausgelegt, gut bis sehr gut bei den schriftlichen Prüfungen abzuliefern, was
beim Erlernen von Sprachen natürlich eher kontraproduktiv ist und sich jeder
gehemmt fühlt „zu sprechen“.)
Nichtsdestotrotz ging es für mich nach vier Stunden wieder nach Busan und
am darauffolgenden Tag mit der Nachtfähre (zwölf Stunden Fahrt) nach Jeju-Do.
Und das war wieder eine typische Lia-Aktion: Tag bis ins letzte Detail
geplant, damit auch ja genug Zeit ist, in Ruhe an der Fähre einzuchecken etc.
und letzten Endes geht doch alles Schief- ich hatte die einstündige Fahrt zum
Hafen nicht einkalkuliert...
Als ich dann auf den letzten Drücker völlig fertig am Fährterminal ankam
(5:55 pm; Check-In BIS 6pm) wurde ich dann auch noch daraufhin gewiesen, dass
ich mich ja am internationalen Terminal befände und das nationale zehn
Autominuten entfernt liegt.
Ich- knallbackig wie immer, der Felsenfesten Überzeugung, die Fähre würde
ohne mich ablegen, mit den schlimmsten Szenarien im Kopf (mein Anschlussflug
ging ab Jeju, die Fähre verkehrt doch nur alle zwei Tage), sprang ins nächste
Taxi, war noch an ein, zwei Überholmanövern und Auseinandersetzungen an der
Ampel involviert und kam kurz nach sechs an dem Schalter an, der gerade
öffnete...
Eine nette koreanische Familie versicherte mir, dass sie mit der selben
Fähre fahren würden und alles in Ordnung sei.
Okay, dann auf der Fähre: ich hatte Eigenglück in ein Bett investiert und
schlief somit nicht auf den japanischen Futon zwischen den koreanischen
Soldaten (wär ja auch mal was). Doch bekam ich am Abend noch Gesellschaft und
war gleich in nette Konversationen und ein koreanischen Dinner involviert,
haha.
Am nächsten morgen trafen wir uns am Anlegeterminal wieder, und sie
brachten mich sogar zu meinem Hotel, von wo aus ich die Stadt Jeju
(Nationalmuseum und Dongmun Market (beides nicht besonders)) erkundete.
Am darauffolgenden Tag ging es für mich an die Ostküste nach Seongsan:
meine zwei Koreaner holten mich gegen Mittag ab und wir fuhren entlang der
Nordküste zum Hamdeok Beach, wo ich dann zum Muschelessen eingeladen wurde
(trotz Protest, aber die Koreaner nennen das Verwöhnen ihrer Gäste „Chong“).
Das Wetter war lausig: extrem windig und unwetterartig an der Küste.
(Btw mein Apartment war super gelegen, mit Küchenzeile super für meine
Selbstverpflegung ausgestattet und das Personal wirklich zuvorkommend.)
Die folgenden drei Tage erledigte ich „Office work“ (...), war spazieren
und besuchte an Buddhas Geburtstag den Vulkankrater Seongsan Ilchulbong, an
dessen unteren Treppen man zwei mal täglich sogar noch die älteren Taucherinnen
nach allen möglichen Meerestieren tauchen sehen kann.
Im buddhistischen Tempel wurde ich noch zum Bibimbab eingeladen und machte
mich dann auch gleich ans packen: eine meiner letzten Stationen - Kuala Lumpur,
Malaysia - stand kurz bevor.