„Abel Tasman, Picton, Blenheim and Nelson“
Nachdem wir das Landesinnere verließen zog sich das Wetter
zu: Sturm, Gewitter, hoher Wellengang an der Küste –Allgemeine Warnungen gingen
raus. Die Regale im Supermarkt wurden immer leerer und es kam zu Stromausfällen.
Trotzdem, die Unterkunft in Hokitika war gebucht, also ab an
die Westküste… Hin kamen wir noch gut, und wir ließen den Tag am Strand
ausklingen bevor es zu unserem spanischen Gastgeber ging. Am nächsten Morgen
dann der Schock: Die Straße zu den „Pancake
Rocks“ wurde auf halber Strecke gesperrt und wir hatten Mühe in den Norden
zu kommen, wo in Takaka, an der Golden
Bay im Abel Tasman Park die
nächste Nacht anstand. Letzten Endes kamen wir am späten Abend an, machten es
uns im bohemian Hostel gemütlich und erkundeten am nächsten Tag bei einer knackigen
Wanderung den Golden Bay – das Unwetter war vorübergezogen. Und… der Strand war
wirklich golden, das Wasser klar und man fühlte sich im Paradies angekommen,
haha.
Die letzten zwei Tage mit Mietauto verbrachten wir in Picton
und Blenheim, kleinere Städte an der Nordküste, die für ihre Fruchtplantagen
und Weinberge gekannt sind. Als in Nelson dann der Abschied anstand waren wir
einerseits betrübt, andererseits glücklich, in so kurzer Zeit so viel von der naturbelassenen
Südinsel gesehen und erlebt zu haben.
Aurore und ich hatten im selben Hostel gebucht, sodass wir
uns des Öfteren noch über den Weg liefen (Zimmergenossen) und mit Eva stand am
letzten Tag noch der Besuch der „Pic’s Peanut
Butter“ Fabrikhallen und -lager an- mein Traum! Ich hoffte natürlich auf
massig Proben und Lagerverkauf der ein Kilo Gläser zum Spottpreis, aber nix da L Ein Holzstäbchen zum Probieren,
die selbstgemachte Erdnussbutter in Sekunden vernascht und die Preise waren
gleich…
Egal, mit einem Zwischenstopp auf dem lokalen Farmers Market
radelten wir zurück zum Hostel und
machten uns für unsere „Heimreise“ nach Christchurch startklar- ein junges
Pärchen hatte uns einen lift via Facebook angeboten. Und wir warteten, und warteten,
und warteten… drei Stunden. Nach etlichen Telefonaten, mittlerweile wollten sie
je 50 $ von uns haben kamen sie natürlich, nicht.
Da ich mich jedoch bereits am nächsten Tag für eine Schicht
im Café hab eintragen lassen (Recruitment Networt) MUSSTE ich diesen Abend noch
nach Christchurch kommen. Busse alle weg, über Facebook antwortete so schnell
keiner, hitch-hiken mit meinen drei Wassermelonen
und Kürbis undenkbar.
Wir drei dachten -dann- nicht länger nach und fuhren zum
Flughafen, mieteten uns in letzter Minute ein Auto und düsten die folgenden
fünf Stunden nach Christchurch, sodass ich gegen elf dann doch wieder bei Nikii
und Kiki in Sydenham ankam.
Meine letzte Woche in Neuseeland arbeitete ich quasi durch,
teilweise zwölf Stunden am Tag mit bis zu drei Schichten. Auf diversen High End
Hochzeiten, in meinem geliebten Café im „Ballantynes“,
beim Thai und sogar im Pflegeheim war ich eingesetzt. Die Zeit verging wie im
Flug und mit schwerem Herzen verabschiedete ich mich von Nikii und Kiki und
bedankte mich nochmals für ihre unglaubliche Gastfreundlichkeit. (Ich hatte
bereits einen Monat in Christchurch auf Kiki, die junge Katze aufgepasst,
während Nikii durch Kanada und Hawaii reiste und war so dankbar, dass ich eine
weitere Woche bei ihnen wohnen durfte).
Christchurch war meine schönste Erfahrung Neuseelands-
allein die Menschen, die ich kennenlernen durfte und Erfahrungen im Bereich hospitality haben mich wirklich geprägt.
Nicht zu vergessen sind jedoch die unzähligen Housesits auf Nord- und Südinsel, bei denen ich den Lifestyle der
Kiwis hautnah erleben durfte - wirklich hautnah mit meinen dogs, cats und farm animals- und somit eine unglaublich
entspannte Zeit in den Orten hatte.
An dieser Stelle danke ich auch nochmal meinen Eltern,
Großeltern, meiner Familie generell, die mich immer unterstützen und, wenn auch
17.000 km entfernt immer für mich da sind und mir mental sowie fachmännisch stets
mit gutem Rat zur Seite stehen.
Fünf Monate Neuseeland schien immer eine lange Zeit. Nun ist
der erste Teil meiner Reise beendet und ich bin teilweise neugierig, was denn
der Rest der Welt noch offen hält, zum anderen jedoch auch etwas wehleidig hiermit
abzuschließen.
„Christchurch really felt like home“